Dem Hund Sicherheit geben mit einer Sicherheitszone

Wie eine Sicherheitszone deinem Hund Sicherheit geben kann

Letztens unterhielt ich mich Abends mit einem Freund, der selbst einen Hund hat. Er fragte mich, wo ich Plouf gelassen hab. Ich hab ihm geantwortet: „Sie ist zu Hause geblieben. Sie lag so gemütlich in ihrer Sicherheitszone und wollt da auch nicht mehr raus heut.“ Bei dem Wort Sicherheitszone, wurden die Augen größer. „Was bitte ist eine Sicherheitszone?“ Ich musste innerlich schmunzeln. Manchmal fällt mir nicht mehr auf wie selbstverständlich manche Dinge für mich geworden sind, die im Rest der Welt aber noch wenig Bekanntheit genießen. Deshalb möcht ich hier heute darauf eingehen, was eine so genannte Sicherheitszone für den Hund ist, warum sie sinnvoll ist und wie sie deinem Hund Sicherheit geben kann.Sicherheitszone
Die Sicherheitszone für den Hund
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    Was ist eine Sicherheitszone für Hunde?

    Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie wichtig ein Rückzugsort für deinen Hund ist? Ein Ort, an dem er sich einfach fallen lassen kann – weg von Lärm, Stress und all den kleinen Herausforderungen des Hundealltags. Genau das ist eine Sicherheitszone.

    Eine Sicherheitszone ist kein gewöhnlicher Platz in deinem Zuhause, wie vielleicht das Hundebett oder die Couch, auf der er sich gerne ausstreckt. Es ist ein besonders gestalteter Bereich, der deinem Hund nicht nur Ruhe, sondern auch Sicherheit und Geborgenheit bietet. Hier kann er sich zurückziehen, wenn er überfordert ist, sich vor Geräuschen schützen möchte oder einfach mal für sich sein will.

    Das Besondere an einer Sicherheitszone? Sie ist wie ein persönlicher Hafen für deinen Hund. Ein Ort, der nur ihm gehört, wo er der Chef ist. Dort hat er nichts zu befürchten, denn er ist mit vielen positiven Erlebnissen verbunden. 

    Das kann ein gemütliches Bett sein, eine Ecke mit einem Sichtschutz oder vielleicht eine selbstgebaute kleine Hundehöhle

    Wichtig ist: Dein Hund entscheidet selbst, wann und wie er diesen Rückzugsort nutzt.

    Warum ist eine Sicherheitszone sinnvoll?

    Wie wir Menschen auch, können Hunde die Welt oft sehr intensiv erleben. Tag täglich haben sie unzählige von Eindrücken und Erlebnissen zu verarbeiten. Vielleicht etwas unvorhergesehenes, eine Schrecksituation oder einfach nur ein Tag voller neuer Eindrücke.

    Diese Erlebnisse brauchen Zeit und Ruhe, um in Gelassenheit verarbeitet zu werden. Dabei kann Happy Place helfen, der Stabilität und Geborgenheit schenkt. Und da kommt die Sicherheitszone ins Spiel.

    Die Vorteile und Aufgaben einer Sicherheitszone auf einen Blick

    Eine Sicherheitszone ist weit mehr als nur ein Rückzugsort. Sie spielt für viele Dinge eine zentrale Rolle im Alltag deines Hundes:

    1. Stressabbau und Entspannung: Hunde können sich in der Sicherheitszone aus stressigen Situationen zurückziehen und zur Ruhe kommen.
    2. Schutz vor Reizüberflutung: Der Alltag ist voller Reize – Besuch, Kinder, Lärm von draußen. Die Sicherheitszone bietet deinem Hund Schutz und Geborgenheit.
    3. Sicherheit nach Schreckmomenten: Gewitter, Silvester oder Besuch? Die Sicherheitszone dient als verlässlicher Hafen, in dem dein Hund sich auch nach Schrecksituationen wieder sicher fühlen kann.
    4. Selbstständigkeit fördern: Dein Hund lernt, selbst eine Lösung zu finden, indem er aktiv seinen sicheren Rückzugsort aufsucht.
    5. Regeneration: Nach einem aufregenden Tag oder einer anstrengenden Situation hilft die Sicherheitszone deinem Hund, Kraft zu tanken.
    6. Förderung des Wohlbefindens: Wenn sich dein Hund sicher fühlt und auch weiß, dass er an seiner Situation selbst etwas proaktiv ändern kann, wirkt sich das insgesamt auf seine Entspannung aus. Was wiederum alle anderen Bereiche seines Lebens positiv beeinflussen wird. Für ganzheitliches nachhaltiges Wohlbefinden.

    Die Sicherheitszone gibt deinem Hund nicht nur einen physischen Rückzugsort, sondern vermittelt ihm auch etwas noch Wichtigeres: ein Gefühl von Kontrolle und Sicherheit. Genau das macht sie zu einem unverzichtbaren Werkzeug für ein entspanntes Hundeleben.

    Wie kann eine Sicherheitszone deinem Hund Sicherheit geben?

    Neben all den praktischen Vorteilen hat die Sicherheitszone für deinen Hund vor allem emotionale Funktionen:

    1. Hier entscheidet dein Hund: Eine Sicherheitszone ist ein Bereich, der ausschließlich deinem Hund gehört. Hier darf er „Chef sein“, niemand stört ihn, und es passiert nichts, das ihm unangenehm ist. Dieser Schutz vermittelt deinem Hund ein Gefühl von Kontrolle – und das ist entscheidend für sein Wohlbefinden.
    2. Vorhersagbarkeit und Verlässlichkeit: Hunde lieben Routinen und klare Strukturen. Eine Sicherheitszone gibt ihnen genau das: einen Ort, der immer gleichbleibt und an dem sie wissen, dass sie jederzeit Ruhe und Sicherheit finden können.
    3. Selbstständiges Stressmanagement: Die Sicherheitszone stärkt das Selbstvertrauen deines Hundes. Er lernt, dass er schwierige Situationen meistern kann, indem er eigenständig in seinen sicheren Bereich geht. Das Gefühl, selbst eine Lösung zu finden, gibt ihm Sicherheit und macht ihn insgesamt ausgeglichener.
    4. Ein Ort der positiven Verknüpfungen: Deine Sicherheitszone wird für deinen Hund durch positive Erlebnisse zu einem „sicheren Hafen“. Wenn er dort kuscheln, entspannen oder einen Leckerbissen genießen kann, verbindet er diesen Ort automatisch mit Geborgenheit und Wohlfühlen.

    So baust du eine Sicherheitszone für deinen Hund auf

    Um die Sicherheitszone wirklich als Lieblingsort für deinen Hund zu verankern, ist es wichtig diese ordentlich aufzubauen und zu etablieren. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, um eine effektive Sicherheitszone zu schaffen:

    1. Wähle einen geeigneten Platz: Finde einen ruhigen Bereich in deinem Zuhause, der etwas geschützt ist auch wenn Gäste kommen. Idealerweiese möglichst weit weg von Fenstern und Türen, aber gern so, dass der Hund das Zimmer oder die Wohnung überblicken kann wenn er möchte. Dieser Platz sollte ein Bereich sein, in dem sich dein Hund gerne aufhält, kann aber natürlich von Hund zu Hund verschieden sein. Plouf hat zum Beispiel eine Sicherheitszone in meinem Büro. Stelle sicher, dass dein Hund jederzeit Zugang zu seiner Sicherheitszone hat, besonders wenn er sich ängstlich oder gestresst fühlt.
    2. Mach es gemütlich: Platziere ein bequemes Bett oder Kissen sowie Decken in der Zone. Wähle Materialien, die deinem Hund ein Gefühl von Wärme und Sicherheit geben. Lege Kuscheltiere oder persönliche Gegenstände deines Hundes dazu, die ihm vertraut sind und ihm zusätzlichen Komfort bieten. Aber auch eine Hundehöhle, ein Tipi oder eine Hundebox, wenn sie positiv verknüpft sind und nur als noch als Sicherheitszone dienen, können hier verwendet werden. Die Zone sollte nicht zu eng sein. Dein Hund sollte sich frei bewegen und bequem hinlegen können. Gleichzeitig kannst du ihm aber die Möglichkeit einrichten sich einkuscheln zu können. Nutze gern auch schalldämpfende Materialien wie dicke Teppiche oder Vorhänge, um die Geräusche von außen zu minimieren.
    3. Positive Verknüpfungen schaffen: Damit dein Hund seine Sicherheitszone gerne nutzt, sollte sie immer mit positiven Erlebnissen verbunden sein. Lege z. B. ab und zu ein Leckerli hinein, gib ihm sein Lieblingsspielzeug oder verbringe dort gemeinsam mit ihm entspannte Momente. So wird die Zone für ihn zu einem angenehmen Ort, an dem er gerne Zeit verbringt. Lass ihn dort immer mal wieder überraschend einen Kauartikel vorfinden, oder etwas anderes das er toll findet. Wichtig ist, dass in der Sicherheitszone nur schöne Dinge passieren und dein Hund selbst entscheiden kann, wann und wie er die Zone nutzen möchte und wann nicht.
    4. Regelmäßig „aufwerten“: Auch wenn die Sicherheitszone ein fester Bestandteil im Alltag deines Hundes ist, solltest du sie immer wieder „aufwerten“. Das bedeutet, dass du regelmäßig kleine Überraschungen einbaust, wie neue Spielzeuge, eine besonders kuschelige Decke oder Leckerlis. Das sorgt dafür, dass die Zone immer wieder spannend bleibt und dein Hund sie aktiv aufsucht. Achte auf die Reaktion deines Hundes. Wenn er Anzeichen von Unbehagen zeigt, versuche, die Umgebung anzupassen, um seinen Bedürfnissen besser gerecht zu werden.
    5. Regeln für den Rest der Familie etablieren: Die Sicherheitszone hat natürlich, um seinen Sinn zu erfüllen gewissen Regeln. Wichtig ist, dass die von der ganzen Familie und auch von Besuchern eingehalten werden.
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    Welche Regeln gelten in der Sicherheitszone?

    Damit die Sicherheitszone ihrem Namen gerecht wird und deinem Hund tatsächlich Sicherheit gibt, gibt es ein paar wichtige Regeln, die du unbedingt einhalten solltest. Denn die besten Voraussetzungen nützen nichts, wenn die Zone nicht richtig genutzt wird.

    1. In Ruhe lasse: Der wichtigste Grundsatz: Wenn dein Hund sich in seine Sicherheitszone zurückzieht, bleibt sie für dich tabu. Das bedeutet, dass weder du noch andere Familienmitglieder (oder Kinder) ihn dort stören dürfen. Hier geht es darum, dass dein Hund absolute Ruhe hat und weiß, dass er in diesem Bereich nichts zu befürchten hat.
    2. Selbst entscheiden lassen: Schicke deinen Hund nicht in die Sicherheitszone. Er sollte sich frei fühlen, den Bereich zu betreten und zu verlassen, wie er möchte. Das Gleiche gilt für das Herausrufen. Wenn keine schlimme Gefahr in Verzug ist, darf dein Hund so lange wie er will in der Sicherheitszone bleiben.
    3. Nicht als Bestrafung nutzen: Die Sicherheitszone darf niemals als „Strafplatz“ genutzt werden. Wenn dein Hund etwas falsch gemacht hat, ist die Sicherheitszone kein Ort, an den er dafür geschickt wird. Sobald die Zone mit negativen Gefühlen wie Angst oder Strafe verbunden ist, verliert sie ihren Sinn.
    4. Zugänglichkeit: Dein Hund muss die Sicherheitszone jederzeit auch wieder verlassen können. Falls du eine Hundebox nutzt, muss die Tür also immer offen stehen. Auch das Zimmer in dem sich die Sicherheitszone befindet sollte immer frei zugänglich sein und verlassen werden können.

    Warum sind diese Regeln wichtig?

    Die Sicherheitszone funktioniert nur dann, wenn dein Hund sie als wirklich sicheren Ort wahrnimmt. Das bedeutet, dass keine negativen Erfahrungen mit diesem Bereich verknüpft sein dürfen – keine Strafen, kein Zwang und keine Störungen. Gleichzeitig fördern positive Erlebnisse und Freiwilligkeit das Vertrauen deines Hundes in diese Zone, sodass er sie im Alltag und in Stressmomenten gerne aufsucht.

    Die Sicherheitszone – Ein Wohlfühlort für deinen Hund

    Eine Sicherheitszone ist nicht einfach nur ein Ort in deinem Zuhause – sie ist ein Geschenk an deinen Hund. Hier kann er zur Ruhe kommen, sich sicher fühlen und auch in stressigen Momenten Kraft tanken. Egal, ob Gewitter, Silvester oder einfach ein anstrengender Tag: Dieser Rückzugsort ist genau das, was dein Hund braucht, um entspannter und glücklicher zu sein.

    Das Beste daran? Es ist gar nicht schwer, so eine Zone einzurichten. Mit ein bisschen Planung, ein paar gemütlichen Decken und einer Prise Geduld schaffst du für deinen Hund einen Platz, den er liebt. Und mal ehrlich: Ein entspannter Hund bedeutet auch entspannte Menschen, oder?

    Falls du dir beim Aufbau der Sicherheitszone für deinen Hund Unterstützung wünscht, dann schau gern mal in der VIP Dogs Academy vorbei.  Da lernst du mit einem konkreten Trainingsplan wie du die Sicherheitszone für deinen Hund aufbaust und verankerst.

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