Hast du nicht auch manchmal das Gefühl, dass es so Vieles gibt, das wir von unseren Hunden lernen können? Wenn wir einfach nur dafür offen sind und uns auf das Wesentliche rückbesinnen. Für mich geht es vor allem darum die Augen für die wirklich wichtigen Dinge offen zu halten, anstatt sich von all dem Trubel unserer schnelllebigen Zeit ablenken zu lassen.
Was ich von meinem Hund gelernt habe
Je mehr wir unseren Hunden erlauben sie selbst zu sein und ihren einzigartigen Charakter zu entfalten, umso mehr werden sie uns in eine Welt voller Wunder entführen können. Natürlich ist jedes Tier anders. Daher ist dies einfach nur ein kleiner Einblick darin, was ich von meiner Hündin Plouf bisher lernen durfte und wie sie mich täglich zum Positiven verändert.
Immer das Beste aus jeder Situation machen
Ich finde es immer wieder verblüffend, mit welcher Treffsicherheit Plouf erkennt, welche Situationen nicht zu ändern sind. In der Vergangenheit war sie des Öfteren in echt blöden Situationen, aber sie nimmt die Dinge, die ihr widerfahren einfach so wie sie sind und macht das Beste daraus. Sie jammert nicht. Sie macht weiter und gibt ihr Bestes.
Eines meiner größten Lernthemen im Moment ist auch, eine auf den ersten Blick unangenehme Situation neu zu bewerten und die Möglichkeiten und Potentiale darin zu erkennen. Auch wenn das beinhaltet, dass man aus seiner Komfortzone raus muss um Veränderung anzunehmen.
Die Vergangenheit loslassen
Bestimmt auch eine meiner wichtigsten Lektionen, die Plouf mir in einer Tierkommunikation mit auf den Weg gegeben hat, ist, nicht mehr an der Vergangenheit festzuhalten. Egal ob es sich um nostalgisches Schwelgen in Erinnerungen, oder um schmerzhafter Erlebnisse handelt. Zwar können wir aus unseren Erfahrungen wachsen und wichtige Erkenntnisse mitnehmen, Ziel sollte aber sein auch gedanklich in der Gegenwart zu leben und das Hier und Jetzt genießen zu können. Gerade Emotionen wie Trauer, Schuldgefühle, Selbstvorwürfe, Wut oder Mitleid hindern uns daran uns am Alltag mit Leichtigkeit zu erfreuen. So versuche ich heute jeden Tag mit Freude zu erfüllen.
Für einander Zeit nehmen
Hunde sind ja manchmal quasi die „Handypolizei“. Ich habe schon des öfteren strenge Blicke von Plouf geerntet, wenn ich am Smartphone war, anstatt mich mit ihr zu beschäftigen. Dabei ist sie beim besten Willen nicht anhänglich oder will permanent bespaßt werden.
Ständig hängen wir vor Computern, Handys oder anderen Geräten. Andauernd erreichbar, immer etwas zu tun. Was rundum passiert wird schnell vergessen. Sogar in Gesellschaft zückt man immer wieder das Smartphone. Ich habe immer das Gefühl den Leuten ist langweilig, aber tatsächlich geht es viel auch um das ständige Gefühl etwas verpassen zu können. Oft ist der Bildschirm aber auch einfach eine Ablenkung, um sich nicht mit sich selbst oder mit unangenehmen Situationen beschäftigen zu müssen.
Was auch der Grund dafür ist, Tatsache ist, dass unsere Aufmerksamkeit dabei weg von dem geht womit wir eigentlich gerade Zeit verbringen. Wir verschließen uns für die wundervollen Dinge, die um uns herum geschehen mögen.
In diesem Sinne habe ich mir in meiner Hundezeit quasi selbst ein Handyverbot auferlegt. Das heißt, wenn ich mit Plouf spazieren gehe, wenn wir auf der Couch kuscheln, oder sonst irgendwie aktiv Zeit verbringen, dann hat das Handy erst mal Pause.
Den Fokus konsequent behalten
Wie oft kommt es vor, dass man sich auf eine Arbeit oder eine Aufgabe konzentrieren sollte, aber die Gedanken schweifen immer wieder ab? Wenn Plouf etwas im Blick oder in der Nase hat, kann sie nichts davon ablenken. Sie ist voll und ganz auf diese eine Sache fokussiert. Davon sollten wir uns auch hin und wieder ein Stückchen abschneiden. Anstatt hin und her zuspringen von den verschiedensten Aufgaben die der Tag für uns parat hält, finde ich es total erfüllend, mit der ganzen Aufmerksamkeit auf einer Sache zu sein, und diese mit meinem vollen Potential zum Besten Ergebnis zu bringen.
Niemals aufgeben
Und mit dem Fokus kommt auch ein unglaubliches Durchhaltevermögen. Plouf ist so hartnäckig. Wenn sie etwas wirklich will verliert sie nie die Motivation oder die Hoffnung. Sie bemüht sich so lange, bis sie bekommt was sie möchte. Aber ich glaub, das hatten wir insgeheim eigentlich immer schon gemeinsam.
Ein Team sein
Noch etwas Wichtiges hat mir Plouf immer wieder bestätigt. Nämlich, dass die klassischen Ansichten über Hundetraining, die mit Unterwerfung und Angst arbeiten, für mich auf keinen Fall der richtige Weg sind. Gemeinsam sind wir ein Beispiel dafür, dass Bindung und Partnerschaft heißt gegenseitig für einander da zu sein, aufeinander aufzupassen und mit Freude die Leitung an den anderen abzugeben, wenn es die Situation zulässt. Und ich finde es gibt kaum etwas Schöneres als wenn der Hund dir beim Rückruf mit fliegenden Ohren freudig entgegen läuft, obwohl er nicht muss.
Den Moment genießen
All diese kleinen Dingen haben vor allem Eins gemeinsam. Es geht darum den Momenten in vollen Zügen zu leben und die gemeinsame Zeit zu genießen. Wir verschwenden oft viel Zeit und Energie für Dinge, an die wir uns in ein paar Monaten nicht mal mehr erinnern. Also versuch ich so gut es geht gleich los zu lassen und meinen Kopf frei zu machen um die schönen Dinge im Leben aufsaugen zu können. Ich erlaube mir einfach mal ohne Nachzudenken mit Plouf über eine Wiese zu tollen, in der Früh noch länger zu snoozen, zu essen wann und wo uns danach ist, und einfach wieder mehr dem Gefühl des Moments zu folgen.
Aber bitte nicht falsch verstehen. Das heißt nicht, dass jeder Tag perfekt ist. Ich hab natürlich trotzdem auch blöde Tage, wo alles schief läuft, oder irgendwie ein dunkle Wolke über mir schwebt. Aber zumindest steht im richtigen Moment dann immer meine kleine Lehrmeisterin neben mir, um mich daran zu erinnern was wirklich wichtig ist im Leben.
In diesem Sinne hoffe ich, dass mir das Leben noch viele weitere Lektionen bereit hält, die ich von meinem Hund lernen kann und freue mich gemeinsam daran zu wachsen. Berichte mir gerne auch was deine größten Erkenntnisse im Zusammenleben mit deinem Hund waren und was du von Hunden lernen durftest. Ich freu mich auf dein Input.